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So 11.02.18 - Skitour Gehrihorn

Wie der passionierte Leser bereits mitbekommen hat, konnte die für die Durchführung der Niesentour benötigte Schneedecke nicht mit dem Auto erreicht werden. Auch der Wetterbericht meldete eine eher düstere Prognose und der Schnee im Gipfelhang des Niesen wurde als nicht lohnend vermutet.

 

Grund genug, ein alternatives Tourenziel zu suchen, was sich als gar nicht so einfach herausstellte. Irgendwann wurde dann das Gehrihorn oder der Ärmigchnubel in Betracht gezogen. Welcher Gipfel es dann tatsächlich sein sollte und ob wir die Sesselbahn benutzen werden oder nicht, sollte ein Gruppenentscheid werden.

 

Da nicht mit gewohntem Ladevermögen eines Amarok angereist wurde und die Luft zum Atmen in kleineren Autos dann doch etwas knapp schien, wurde schon mal auf die Mitnahme der Stöcke verzichtet. Dies in der Hoffnung, es würde schon noch ein anderer Skiclüpler ein zweites Paar mit im Gepäck haben. Dies war dann auch der Fall! Beim Treffpunkt auf dem Märitplatz in Reichenbach wurde ein erster Versuch gestartet, eine Tendenz betreffend besagtem Gruppenentscheid zu erkennen. Dies jedoch ohne Erfolg. Ein zweiter und entscheidender Versuch folgte dann beim Parkplatz der Bahn. In der stillen Gruppe war plötzlich ein zurückhaltendes  "mir spiuts eigendlich ke rouä" zu hören. Also wurde ein Machtwort des Tourenchef fällig. Dies fiel zugunsten des Gehrihorn aus, worauf die fleissigen Gipfelbuch Leser ein düsteres "ja nu de so haut" Gesicht aufzogen. Im Gipfelbuch war gestern ein Bericht gepostet worden, welcher nichts gutes versprach. Es sei von Skitragen und sehr wenig Schnee die Rede, wurde später im Aufstieg erklärt. 

 

Nichts wissend davon zogen wir alle unten am Schlittenweg die Skis an und watschelten auf frisch präparierter Bahn in Richtung Ramslauenen. In angenehmen Tempo wurde so bald das Skigebiet erreicht. Schnee lag bis dahin wirklich sehr spärlich und abseits der Skipisten deutlich zu wenig. Als wir aber dann oberhalb der Skilifte endlich die erste Tee und Pipi Pause machen durften, war dann klar, dass der Rest der Tour wirklich gut eingeschneit zu sein schien. Gestärkt und motiviert stiegen wir weiter zur ersten kleinen Schlüsselstelle. Diese war eine kurze Steilstufe, welche sich durch die Abfahrten der letzte Tage ganz schön hart zeigte. Um ein Abrutschen zu verhindern wurde von den starken Männern versucht eine kleine Trasse in die harte Kruste zu stampfen. Dies gelang so gut, dass alle Teilnehmer problemlos und ohne Harscheisen passieren konnten. Super gemacht von allen! Im weiteren Aufstieg zeigte sich für längere Zeit tatsächlich noch die Sonne. Sofort wurden ein paar Fotos geschossen, so dass auch diese Tour später unter den Schönwettertouren archiviert werden kann. Oben am Grat wurden wir aber dann mit der nächsten Wind- und Schneefront konfrontiert. Unbeeindruckt davon stapfte die Gruppe weiter bis unterhalb des Gipfels, wo wir ein Skidepot machten. Kurze Zeit später standen bereits alle zwölf Teilnehmer auf dem Gipfel des Gehrihorns und versuchten auf der kleinen Plattform eine gute Position für das obligatorische Gipfelfoto zu erkämpfen. 

 

Im Abstieg zum Skidepot wurden dann verschiedene Abstiegsvarianten eingesetzt. Diese reichten von beherrschtem Absteigen zu Fuss bis zum unkontrollierten Abrutschen auf dem Hosenboden. Auch eine Mischung aus beidem war anzutreffen. Zurück beim Skidepot wurden mit wenigen Handgriffen die Skischuhe und mit Connys Gipfelschnaps die Tüüreler in den Abfahrtsmodus gebracht. Das Wetter hatte sich wieder etwas beruhigt, so dass wir nun keine Zeit mehr verlieren wollten um die gute Sicht zur Abfahrt zu nutzen. Die ersten Schwünge dem Grat entlang war diese noch etwas ruppig. Darauf folgte ein super Hang mit wenig Spuren und erstaunlich gutem Schnee. Dieser spukte uns leider viel zu schnell wieder unten beim Skigebiet aus. 

 

Natürlich kehrten wir in der Ramslauenen Bergbeiz noch kurz ein, bevor wir über den Schlittenweg wieder abwärts zu Tal cruisten. Zurück bei den Autos schienen doch alle zufrieden mit dem angepassten Tourenziel. Konnten wir doch ein paar flotte Schwünge ziehen, einen flotten Gipfel besteigen und sogar noch etwas die Sonne geniessen. Dies alles ohne, wie zu Beginn befürchtet, die Skis tragen zu müssen. Der Gipfelbucheintrag berichtete nämlich von einer anderen Aufstiegsroute, wie sich später herausstellte.

 

Insgesamt eine doch ganz flotte Tour. Haben wir doch neben der sportlichen Betätigung auch noch einiges zur Allgemeinbildung beigetragen. 

  • Zusammengeklebte Felle können mit einem VW Amarok mit eingeschalteter Diffsperre wieder getrennt werden
  • Märu stürzt jedesmal wenn er mitkommt (gut, es war das erste mal heute), liegt wohl an den unsichtbaren Riesenslalomstangen die er gekonnt umkurvt
  • Wenn grosse Knollen zu Tal stürzen, liegt das neuerdings nicht nur an Lawinen oder Rutschen, auch Kusi könnte in der Nähe sein. Das SLF ist informiert.
  • Man kann auch Harscheisen montieren, ohne dass dies der Chef du Tour bemerkt
  • Bei gewissen Wetterbedingungen kommt es zu Stollenbildung an den Fellen, sogenannte Stogle oder auch Mörderstogle genannt. Seit heute gibt es noch eine Steigerung, die sogenannte Doppelmörderstogle. Bei dieser äusserst seltenen Form bildet sich neben der Mörderstogle auf dem Fell auch noch eine Mörderstogle zwischen Ski und Fell. Welches physikalische Gesetz da genau greift, konnte nicht geklärt werden.

 

Merci allen fürs Teilnehmen.

Tourendaten:

1200 Hm

12 Km

3:00 Aufstiegszeit

Abfahrtszeit ein Wippernschlag

 

Teilnehmer:

- Mat Haussener

- Sabe Trachsel

- Kusi Wittwer

- Conny Gfeller

- Nicä Lehnherr

- Christian Lehnherr

- Beat von Gunten

- Linda Stähli

- Märu Ruefer

- Pascal Zysset

- Anja

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