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So 14.01.18 - Skitour Ferdenrothorn

Wie schon Göpf Egg beim "Samschtig-Jass" jeweils analysierte:

 

"Brav aagseit, brav erreicht - Differenz Null!"

 

Ja, brav war die Tour, soviel ist klar. Das schöne an diesem Ausdruck ist, dass sich Mancherlei dahinter verbergen kann. Positives und auch weniger Optimales. Denn neben der tollen Aussicht, dem top Wetter und dem Hammerschnee, ging es auch brav "ds Loch uf" und wir haben zeitweise brav "ä Ranze gfrore". Am Ende des Tages überwiegen aber mit Sicherheit die positiven Eindrücke der Tour auf das Ferdner Rothorn.

Die Idee, mit den Skiern im Gepäck ins Lötschental zu reisen, hatten heute sehr viele Leute und das sogar ohne goldenen Tourentip von Roli. Jedenfalls waren sowohl Zug als auch Poschi rappelvoll und es galt sich klein zu machen. Endlich in Ferden angelangt, stiegen dann aber glücklicherweise nur eine Hand voll Türeler aus. Den Rest zog es gen Lauchern.

Einen kurzen Fussmarsch durch das Dorf später, konnten wir bereits die Ski anschnallen. Der Schnee liegt halt schon deutlich üppiger als bei uns. Trotzdem startete die Tour etwas ruppig. Die Aufstiegspur über den Wanderweg war teilweise eisig und als es endlich rein ins eigentliche Tal gehen sollte versperrte uns ein Lawinenkegel den Weg. Also weiter im Rock n'Roll Stil, immer höher.

Endlich erreichten wir etwas unterhalb der Kummenalp die Sonne und neben der ersten Pause durften wir uns ab da auch einer deutlich besseren Spuranlage erfreuen. Kusi spurte munter über ganze Häuser rüber, ohne sich etwas anmerken zu lassen. Wir halt locker hinterher...hab ich schon erwähnt, dass es etwas mehr Schnee hat als bei uns?

Man könnte nun meinen, von da an hätten wir uns von der Sonne den Pelz braun brennen lassen können. Nun, Petrus hatte da rein gar nichts dagegen. Schickte er uns doch auch heute ein blendendes Wetterlein. Der Spielverderber war aber das Schwarzhorn, welches sich thronend vor die Sonne stellte. Daher war statt Sonnencreme eher wärmende Salbe angesagt, denn der Talwind blies uns zusätzlich ein eisiges Lüftchen entgegen. Wir mussten uns fast bis auf den Ferdenpass gedulden, bis sich endlich die langersehnte Sonne wieder zeigte. Prompt war die zweite Pause angesagt. Für teilfastende Teilnehmer war das bereits höchste Eisenbahn!

Vom Pass, wo unsere Route fast rechtwinklig auf eine alte Moräne abbog um weitere fünfhundert Höhenmeter bis zum Gipfel anzuziehen, durften wir dann die Bergwelt in ihrer vollen Pracht geniessen. Links die mächtige Südwand des Balmhorn, rechts das majestätische Bietschhorn. Dazu Küsels spannende Geschichte, wie er an eben diesem Gipfel einmal ziemlich "i Uvortu" gekommen sei. Jedenfalls verging die Zeit im Nu und der mittlerweile schon ziemlich lange Aufstieg fand alsbald ein Ende mit dem Erreichen des Gipfels des Rothorn. Das war dann doch ein ziemliches Stück Arbeit und so verlor auch niemand gross Zeit beim hervorkramen des Zwipf. Zusätzlich wurde Weihnachtsschoggi und Schnaps herumgereicht. Von was genau Küsel dann so Magenbrennen bekam, dass er das Feuer mit Schnee zu löschen versuchte, werden wir wohl nicht erfahren, aber da er der einzige bleib, wird es wohl eher von seinem eigenen Speis und Trank gewesen sein.

Das schöne an langen Aufstiegen ist ja, dass man danach wieder gleich lang runterbrettern kann. Das taten wir dann auch und nicht zu knapp. Jeder hatte im Aufstieg schon waghalsige Manöver und mögliche Abfahrtsvarianten studiert und die Summe von all dem ergab eine seehr brave Routenwahl mit zahlreichen first lines. Wenn die Homberger schon mal im Wallis einfallen, werden keine Gefangenen gemacht, und so vercharrten wir alles an Pow, was uns unter die Skier kam. Und Pow hatte es eine ganze Menge!

Wie immer waren wir viel schneller unten als gedacht und das lustige Spiel fand in Ferden ein jähes Ende. Und leider hatte auch noch die einzige Beiz geschlossen!

Also Ausatmen marsch, dünn machen und ab ins volle Poschi...

 

Besten Dank an den Chef du Tour Kusi für die lupenreine Routenführung. Weiter geht es bereits am nächsten Wochenende mit einer Tour von Küsel Füglistaller - man munkelt, er habe noch mehr "Uvortu-Story's" auf Lager...

 

 

Tour Daten: 17km / 1850hm / 7h / WS 

 

Teilnehmer:

  • Kusi Wittwer
  • Mat Haussener
  • Sabine Trachsel
  • Küsel Füglistaller
  • Conny Gfeller
  • Nicole Lehnherr
  • Beat von Gunten
  • Stöffu Haussener

 

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